Ausstellung Ulrike Schieferstein im „La Casa“

Die Malerin Ulrike Schieferstein stellte in der Zeit vom 07. Oktober bis 10. November 2017 im „La Casa“ im Wodantal in Hattingen aus. Ihr erinnert Euch? Das ist jene Malerin, die mir auch ein Portrait der Jolanda spendiert hat für mein künftiges Buch.

Mit einem repräsentativen Querschnitt präsentierte Zoran Rados ab dem 7. Oktober 2017 – und für einige Wochen – Ulrike Schieferstein in seinem „Ristorante La Casa“. Dieses Restaurant ist so etwas wie ein Geheimtipp: Ein abwechslungsreiches Ambiente lässt es nicht langweilig werden, auch wenn man wiederholt dort einkehrt. Stets gleich ist die herzliche Gastfreundschaft, mit der man dort empfangen wird.

Wer auf eine Tasse Kaffee zu La Casa möchte, an einem Samstag oder Sonntag nachmittag, kann das gewiss auch spontan tun. Aber für die Abendküche (Mo – So) empfiehlt es sich, einen Tisch vorzubestellen.

Canon EF 35 mm 1:2 IS USM für Repros

Das Canon EF 35 mm 1:2 IS USM hatte ich schon an anderer Stelle wegen seiner optischen Qualitäten gelobt. Am Crop-Sensor etwa ein Normalobjektiv, habe ich es sogar für Repros genutzt – und meine wahre Freude daran gefunden.

Dabei kann man mit diesem Objektiv wirklich nicht prahlen. Die Anfangsöffnung von 1:2 wird für ein „Normalobjektiv“ eher belächelt: Als „Leistungsmerkmal“ eines Normalobjektivs von vor 70 Jahren. Oder so. Die bemerkenswerte Schärfeleistung aber, und ebenso die sehr gute Korrektur von Abbildungsfehlern spricht eine andere Sprache. Da lohnt es sich wirklich, dieses Objektiv mit einem Vollformat-Äquivalent von 56 mm gerne in Betracht zu ziehen.

Mehr über dieses Objektiv könnte ihr hier lesen.

Canon EF 35 mm 1:2 IS USM bestechend gut für Reproduktionen:

Die Lichtverhältnisse stellten kaum ein Problem dar. Mit zwei Yongnuo 560 III, bequem und in unterschiedlicher Anpassung über Funkauslöser angesteuert, indirekt gegen Weiß eingesetzt. So war die Lichtfrage überraschend schnell bewältigt. Bei beengten räumlichen Verhältnisse drohten die Repros dann schon eher an den Aufnahmedistanzen zu scheitern. Da war ich bei Großformaten von bis zu 100 x 120 cm froh, mit dem Canon EF 35 mm 1:2 IS USM ein hochwertiges „Normalobjektiv“ zu meiner Ausrüstung zählen zu können.

Die Canon 7D hat sich hier gemeinsam mit dem Canon EF 35 mm 1:2 IS USM wirklich prima geschlagen. Das Objektiv hat mich durchweg voll und ganz überzeugt mit einer Blende von meistens f/5.0. Die Linse besticht in stiller Bescheidenheit mit Schärfe und Kontrastreichtum – und benimmt sich überzeugend farbneutral, wo die Malerin ihre Werke nicht gern durch das technische Material in den Repros neu interpretiert gesehen hätte.

Ulrike Schieferstein: Malerin besticht durch authentischen Ausdruck

„Eleganz“, Ulrike Schieferstein

An einem Tage im Sommer 2016, mit beinahe dem kompletten Equipement im Rucksack, war ich aus Essen zurückgekommen. Da lief mir zufällig die Langenberger Malerin Ulrike Schieferstein gleichsam quer in den Weg. Aber ich hatte Zeit. Es kam mir überhaupt nicht quer. Und was sie an Kunst erschafft, muss man gesehen haben. Ulrike Schieferstein lässt Herzblut auf die Leinwand fließen. Und das mit einer zügigen und sicheren Pinselführung, ohne sich in Details zu verlieren. Man spürt, dass da erlebte Visionen von innen nach außen wachsen – und in Öl auf Leinwand den angemessenen Ausdruck beanspruchen.

 „Blütenkelch“, Ulrike Schieferstein

Dabei ist die Malerin Ulrike Schieferstein nicht nur mit ihren Menschenbildern ausdruckssicher. Auch mit ihren abstrakten Motiven versteht sie zu treffen und anzurühren. – Schaut mal auf ihre Website, um noch ein paar mehr Eindrücke mitzunehmen.

Kunst regt an – und auf

Die Kunst von Manolito Pepito Panadero hatte einst einen Lokaljournalisten angeregt – die, die die Kunst aufgeregt haben dürfte, haben sich das zumindest nicht anmerken lassen. Wovon ich spreche, ist nun schon ein Stück „Geschichte“: Eine Werkschau im Jahre 2005.

„Hausmeister zieht die Kunst durch den Kakao“

… so hatte der Lokal-Journalist der Aachener Nachrichten, Heinrich Schauerte, am 19. November 2005 getitelt – und zog doch selbst süffisant den Kunstbetrieb des Ludwig-Forums in Aachen durch den Kakao.

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Aber lesen Sie selbst:

Normalerweise treibt der Künstler Manolito Pepito Panadero einmal im Jahr sein subversives Unwesen im LuFo. Seine Kreationen fügen sich harmonisch in die Ausstellung der Großen ein. Katalogtexte als Sahnehäubchen.

Von unserem Mitarbeiter Heinrich Schauerte

Aachen. Wenn man gezwungen wäre, täglich viele Stunden in einem leeren Ludwig-Forum zu verbringen – müsste man da nicht wunderlich werden? Oder Philosoph? Oder Künstler? Oder vielleicht auch alles zusammen, so wie Hausmeister Manfred Beckers, der für sich beanspruchen kann, der wohl verkannteste Künstler Aachens zu sein.
Sein subversives Unwesen darf er einmal im Jahr treiben, und zwar am 1. April. Zumindest inzwischen wieder, denn nach dem Wechsel an der Spitze war erst einmal ein paar Jahre Pause. Humor ist halt, wenn man trotzdem lacht.
Die Kreationen von Manolito Pepito Panadero – so heißt der Hausmeister mit vollem Künstlernamen – fügen sich harmonisch in die Ausstellung der Großen dieser Welt ein. Kunstbeflissene betrachten sie hochinteressiert, auch ein Bild, das Panadero direkt vom Sperrmüll nach hier befördert hat. Nicht weniger finden sein überaus stilsicheres Bahnhofsklo oder „Die schönsten Menschen“, eine Installation mit einer Tür, hinter der nichts als ein Spiegel lauert. Kein Wunder, dass sich die Leitung des Hauses da unbehaglich fühlt; aber der Chef weilt ja gerade in Rom.
Dieser Tage durfte Panadero auch mal außer der Reihe ran – wohl weil ein Fernsehteam sich nach dem „Nachrichten“-Bericht über den schelmischen Hausmeister angesagt hatte. Neben der Werkschau sollte es noch eine Performance geben, die aber im Vorfeld eine Diskussion auslöste, wie sie ortstypisch zu sein scheint.
Am Ende führte der Künstler-Hausmeister dann doch noch eine kleine Szene vor, die heißt „An den Nagel gehängt“, aber tatsächlich wird was vom Nagel genommen, nämlich eine Jacke, und kleine Änderungen soll es ja auch in der großen hehren Kunst schon gegeben haben. Wer hier wem was sagen will, ist für Außenstehende undurchschaubar, klärt sich aber vielleicht noch bei den therapeutischen Gesprächen im Hause.
Das Sahnehäubchen auf allem sind die Katalogseiten von Gerhard Ochsenfeld, seines Zeichens Aufseher im Hause. So gekonnt, wie er das Kauderwelsch der Kustoden, Kunstbeamten oder sonstwie Berufenen verhohnepiepelt – da muss man schon eine Menge von den innersten Mechanismen der Szene verstehen.
Panadero’s Sackkarre etwa „konfrontiert den Besucher bei tieferer Betrachtung mit dem weiten Weg, den eine zaghaft sich technisierende Gesellschaft gegangen ist, um in der Moderne anzugelangen“. Der Mann könnte einen Hauptmann von Köpenick des Kunstbetriebs abgeben.
Vorschlag zur Güte: Lasst die beiden doch mal eine eigene Ausstellung auf die Beine stellen. Das Haus wäre bestimmt voll, der Frieden womöglich gerettet, und eine hohe Direktion könnte sich rühmen, wirklich mal was Neues gewagt zu haben.

(vollständig zitiert aus „Aachener Nachrichten“ vom 19.11.2005)

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Wie es dazu kam? Lesen Sie hier weiter!

LebenLesen – Die zwei Seiten des Lesens

Vom 31.08.–21.09.2005, im Rahmen der „Aachener Literaturtage 2005„, fand eine Ausstellung des Aachener Autors und Regisseurs Wolfgang Vincke im Ludwig-Forum in Aachen – „Lebenlesen“ – statt. Angeregt durch dieses Projekt hatte ich dereinst eine Skulptur zu jener Ausstellung beigetragen.

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Die Ausstellung umfasste eine Auswahl aus insgesamt über 100 Werken unterschiedlichster Personen und Künstler, die jeweils ihre Sicht und Idee zu diesem Stichwort beigetragen hatten. Dafür hatte Wolfgang Vincke damals bereits über 10 Jahre gesammelt und Außenstehende angeregt, ihre Idee zum Stichwort zu skulpturieren, zu collagieren, zu malen, zu zeichnen.

Mein Werk habe ich untertitelt mit „Die zwei Seiten des Lesens“.

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Trotz der Reduktion der rechten Gesichtshälfte auf Auge, Nase und Mund bleibt diese als Gesicht deutlich erkennbar – und zeigt ein freundliches, auch amüsiertes Gesicht.

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Die linke Gesichtshälfte ist noch stärker reduziert – und braucht erst einmal zwei, drei Blicke und Momente, um sich zu offenbaren: Ein zugekniffenes Auge, ein zu einem gellenden Schrei aufgerissener Mund, der tief aus den Buchseiten hervorstößt.

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Außer Proportion stülpt sich das bloße Hirn über jenes namenlose Buch. Dieses Bündel bedruckter Seiten, von denen wir nicht wissen, was sie uns zu erzählen hätten. Darum auch geht es nicht, was konkret diese Seiten verbergen könnten. Denn eines wird nun deutlich: Skulpturiert wird hier die Auseinandersetzung mit „Buch“, mit dem Inhalt. Was nicht einmal identisch sein muss mit Botschaft und Absicht eines Autors. Was unterhaltsam sein kann, amüsant, lehrreich… aber auch schmerzhaft.

An einer Seite fließt das Hirn zu einem Tropfen zusammen und perlt ab. – Lesen macht etwas mit uns. Lesen mag uns nicht grundlegend ändern. Aber lesen beeinflusst uns. Lesen lenkt. Die Gedanken. Und selbst, wem das Lesen ein bloßer Zeitvertreib ist, mögen die Worte auch etwas sagen…

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