Ulrike Schieferstein malt Jolanda

Die Langenberger Malerin Ulrike Schieferstein hat Jolanda ein Gesicht gegeben. Jolanda ist eine Figur aus meinem Debüt-Roman, den ich in Kürze veröffentlichen werde.

Natürlich wollte Ulrike Schieferstein dieser so wichtigen Protagonistin ein Gesicht geben, das ich von ihr vor Augen haben würde. – Was doch auch möglich sein müsse! Hatte ich mich doch nun lang genug und intensiv genug mit ihr auseinandergesetzt. – Jedoch: Ich konnte das Gesicht der Jolanda gar nicht beschreiben. Sondern ich habe der Malerin ein Kapitel vorab zu lesen gegeben, damit sie selbst Wesen und Charakter kennenlernen konnte.

Ulrike Schieferstein mal wieder treffsicher und zugleich reduziert

Und wenn ich sage: Sie hat sie getroffen! – dann geht es mir gar nicht darum, ob ich mir „meine“ Jolanda genau so vorgestellt habe oder hätte… Denn ehrlich gesagt: Ich hatte keine konkrete Vorstellung von ihr, von ihrem Gesicht. Sondern mit dem Schreiben ist die Figur eher als Typ und Charakter entstanden. So hatte ich sie zwar vor Augen… aber kaum mit einem deutlichen Gesicht, das ich hätte beschreiben können. Gewiss, sie ist drahtig, hager und von einer gewissen Wildheit. Aber das bringen schon allein die Lebensumstände mit sich – auf die ich an dieser Stelle nun nicht genauer eingehe. (Lest demnächst selbst!)

Jolanda hat nun doch ein Gesicht…

Der Malerin Ulrike Schieferstein ist es nun also einmal mehr gelungen, frei von überflüssigen Details ein Wesen, einen Charakter und ein Innenleben auf der Leinwand zu bannen. … und erschafft damit doch zugleich auch ein unverkennbares Gesicht.

Ich bin begeistert und freue mich, dieses Gemälde demnächst in meinem Buch der Leserschaft präsentieren zu können. Jetzt schon zu einer etwas größeren (!) Darstellung des Gemäldes geht es hier.

an einem Tag der Ferien: Mountain-Runner

An Wochenenden wie auch in den Ferien stellt sich oft die Frage: Was machen mit dem Kinde, dass es spannend genug ist, um das Kind bei Laune zu halten – und spektakulär genug, um für die Klassenkameraden eine Geschichte mitzubringen.

Für die Ferien kann auch ein Spaziergang mal reichen.

Sogar eine ausgiebige Wanderung kann da reichen, die Abwechslung bietet, das Kind in Bewegung bringt und seine Kondition trainiert. Eine ganz schnöde Wanderung kann da schon reichen – und einen krönenden Abschluss bekommen.

Denn in der Tat fragte mein Bruder, ob es denn auf jener Wanderung, die ich vorgesehen hatte (nachdem ich in den Osterferien zu einem „Wandertag“ nach Langenberg eingeladen hatte), irgendwelche aufsehenerregenden Zwischenziele gäbe, die seinen Sohn bei Laune und Antrieb halten könnten. Jedoch, damit konnte ich nicht dienen im Windrather Tal: Die Windrather Kapelle würde zwar den Scheitelpunkt der von mir angedachten Route bilden, aber kaum eine herausragende Attraktion bieten.

Also nahm ich ganz ergebnisoffen ein paar Kilogramm Fotoausrüstung mit – ohne zwanghaft zu lauern, dass ich Motive oder Gelegenheiten fände, um das „Equipement“ zum Einsatz zu bringen. Dennoch ergab sich dann ziemlich zum Schluss der Wanderung eine Gelegenheit, um Material zu sammeln für die kleine Attraktion, die mein Neffe von dem Tag würde mitnehmen können.

Die etwa neuneinhalb Kilometer Wanderung hatte Milan klaglos, vergnügt und in guter Stimmung mitgemacht.

Schließlich aber hat es Spaß gemacht, den kaum 8 Jahre alten Milan mit einer solchen Begeisterung am Hang zu erleben, um ein paar Klappen von jeweils einigen Sekunden Länge als Rohmaterial mit nach Hause zu nehmen. Es hat Spaß gemacht, sich mit der GoPro in der Hand ins Geäst und auf den trockenen Waldboden zu werfen, um auf die Schnelle schöne Standpunkte zu gewinnen. Es hat auch Spaß gemacht, am Ende die Steilheit des Hangs unter Einsatz des Samyang 10 mm F2.8 in einem Foto festzuhalten.

Das bedient dann auch den Spieltrieb im Erwachsenen: Samyang 10 mm F2.8 an EOS 7D – und die GoPro fürs bewegte Bild.

Aber mit etwas bescheidenerer Ausrüstung geht das alles auch schon! Schließlich ringt man mit einem solchen Kurzfilm ja nicht um ein Krönchen in Cannes, sondern möchte dem Kind ein sehr persönliches Geschenk mit auf den Weg geben, das dann auch von einem gewissen bleibenden Wert ist…

Den Filmtitel hatte Milan noch im Wald und schnell gefunden: Mountain-Runner.

1. April 2008: Panadero überrascht abermals

Panadero hat wieder in großen Dimensionen gedacht – und Panadero hat sein Publikum dennoch schwer überrascht: „Ein blühendes Geschäft“ heißt zum 1. April 2008 sein neues Werk. Und der Titel scheint so gar nichts zu tun zu haben mit seiner Skulptur…

„Ich bin unpolitisch“, sagt Manolito Pepito Panadero.

Und kann kaum politischer daherkommen, als mit seinem „blühenden Geschäft“.

Panadero zeigt die Politik getragen von der Wirtschaft, gehalten von der Wirtschaft. Panadero zeigt „den Bürger“ in der Klemme: In die Zwinge genommen von Wirtschaft und Politik. Sein Bürger ist eine multiple skulpturale Figuration: Freizeit-Mensch, Büro-Angestellter, Arbeiter, Rentner… Da meint er jede und jeden.

Panadero nennt sich unpolitisch – und ist abermals deutlich sozialkritisch.

Da horchen wir dann doch mal auf – derweil wir regelmäßig an die Wahlurnen gerufen werden. Und so mit der Nase darauf gestoßen, dass sie uns niederdrücken und beugsam machen, wollen wir die gewählten Vertreter des Volkes sich einsetzen sehen für den Bürger, nicht für die Wirtschaft!
Aber Panadero wäre kein Panadero, wenn er plötzlich zum politischen Einpeitscher würde. Er zeigt nur dorthin, wo es weh tut. Panadero wäre kein Panadero, wenn er nicht humorig daherkäme, verschmitzt und vergnüglich wie immer. Manolito Pepito Panadero ist, in seiner längst üblichen Handschrift, sozialkritisch, humorvoll… und im positiven Sinne subtil:

Man kann fasziniert schwärmen für handwerkliche Details der monströs nachgebildeten Schreinerzwinge – die auch tatsächlich funktionstüchtig ist. Man kann sich schwärmerisch verlieben in das mit Hingabe verarbeitete Holz: Hier entdeckt man einen, der nicht nur mit Holz umzugehen versteht, sondern einen, der ein besonderes Verhältnis zu Holz hat. Oder man kann herzlichen lachen über die gleichsam mit Buntstift schnell und locker skizzierte Menschenfigur, der man die schmerzhafte Beugung und das schwere Tragen unweigerlich abnimmt.

Manolito Pepito Panadero hat alles getan, um gewitzt daherzukommen – und harmlos, mit einem bescheidenen Stück Kunst, unbescheiden in seinen Ausmaßen. Manolito Pepito Panadero hat zugleich wieder einmal nichts ausgelassen, um aufzurütteln.

Große Werke – große Schau: 1. April 2007

„Große“ Werke kann man für Panadero’s Ausstellung vom 1 April 2007 wörtlich nehmen: Er hatte großformatig bearbeitet. Das einzig „kleine“ neben drei großen Beiträgen war der „Biostrom“, den Manolito Pepito Panadero abermals zeigte, weil er gut zum Thema passte. Oder besser: zu einem Thema.

Nachdem es nur viereinhalb Monate zuvor die große Werkschau vom 12. November 2005 gegeben hatte, waren relevante Persönlichkeiten im Hause des Ludwig Forums ein wenig dünnhäutig. Und so fiel der 1. April 2006 ins Wasser. Panadero brannte also nur darauf, wieder an die Öffentlichkeit treten zu können. … hatte er doch 2006 an sich längst eingeplant.

Große Werke: Panadero nicht nur großartig, sondern auch großformatig

Das eine große Werk, an das er mit „Biostrom“ thematisch noch einmal anknüpfte: „Q-Gas“. Panadero stellte vor dem Hause, immerhin überdacht, aus – und präsentierte sich weitere 6 Wochen lang im Straßenbild in und um Aachen herum.

An seinem „Selbst-GEFrei-verhÄNGNIS“ arbeitete Manolito Pepito Panadero über Monate hin; allein, den Globus zu schweißen, erforderte eine akribische Vorbereitung.

Sein drittes Werk dieses Tages, „Kinderträume“, ist kaum weniger groß: Eine elektronische Leiterplatte – gleichsam unter der Lupe.

Gerade hier bleibt Panadero undurchsichtig: Spielt er nur oberflächlich auf das Bauklötze-Alter des Menschen an, in dem alles einfach nur groß und spannend ist und alles die kindliche Neugier und Begeisterung weckt? Man fühlt sich beinahe bestätigt, als Panadero den kleinen Jean-Luc ganz unbedarft mit seinem Werk spielen und ihn daran räumen lässt…

Wo andere nach Luft schnappten, weil Jean-Luc gerade ein Kunstwerk zerlegte, da erfreute Panadero sich an der Begeisterung und Spielfreude des kleinen Buben.

Über Verlinkungen gibt es bald auch mehr über diese Kunstwerke zu erfahren.

Und abermals gewohnt überraschend: Panadero mit seinem „blühenden Geschäft„.

Biostrom – Licht aus Joghurt

Wie zum Beweise, dass hier technisch nicht gemogelt wurde, steht der Joghurtbecher auf einer transparenten Acrylglas-Scheibe, die wiederum außerhalb des Glasbodens nur von drei Sockeln getragen wird. Keine Kabel, keine sonstigen elektrischen Leiter. Nein, eine Stromzufuhr gibt es hier wirklich nicht!

Am 1. April 2001 zeigt Panadero erstmalig seine Glühbirne, die er aus nichts als Joghurt hell erleuchten lässt.

Thema „Biostrom“: Panadero verblüfft wieder einmal mit Witz und Esprit

Es bleibt Panadero’s Geheimnis, wie er aus handelsüblichem Joghurt immerhin so viel Energie erzeugt, dass eine kleine Glühbirne von 2,2 Volt hell leuchtet – und ununterbrochen zumindest für die Dauer der Öffnungszeit eines Tages.

(Die elektrische Kapazität von 500 Gramm Joghurt konnte im Rahmen der Ausstellungen am 1. April 2001, am 12. November 2005 sowie am 1. April 2007 leider nicht demonstriert werden.)

So gelingt es Manolito Pepito Panadero wieder einmal, dem Betrachter unwillkürlich ein Lächeln zu entlocken – bei dem es jedoch nicht bleibt. Stößt er doch mit unübersehbarem Witz und unausweichlicher Ernsthaftigkeit ein Thema an, das dereinst immerhin diskutiert wurde und heute noch ausbaufähig und nicht unumstritten ist.

„Biostrom“: amüsant Panadero’s Werk – und das Thema noch immer „ein Thema“

Ganz so einfach, wie Panadero uns das hier glauben machen will, ist es natürlich nicht mit der regenerativen Energie und dem „Biostrom“. Aber den Betrachter bringt es zum Nachdenken – und mehr soll und will Kunst nicht leisten.

Und Panadero hört nicht auf – er holt aus! Zum 1. April 2007.