Durch Problemverdrängung ins Problem hinein

„Ent-Wicklungen – Plädoyer für eine Politik des Umbruchs“
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Wie aus Problemverdrängung ein ernstes Problem wird…

Die allgemeingesellschaftliche Unfähigkeit, sich geistig zu erneuern, blockiert mit erschreckender Dynamik ein Sozialsystem, das sich einerseits die Vergeudung von Produktivitätspotenzialen stets großzügig hat leisten können, solange Unterdrückung und Unterbezahlung innen- wie außenpolitisch nicht nur den Ausgleich schufen, sondern auch durch Staatsgewalt menifestiert wurden. Ein System, das andererseits in Zeiten der größten Bedrängnis stets enorme Vitalität gezeigt hat. Einem erneut aufkommenden Druck versucht die Wirtschaft zunächst zu begegnen, indem sie den Druck an minderprivilegierte Gruppen weiterleitet. Das ist, historisch nachvollziehbar, stets so verlaufen.

Heute sind, obgleich beide Gruppen die tragenden Säulen der Wirtschaft darstellen, Arbeitnehmerschaft und Kleinunternehmer diejenigen, die dem stärksten wirtschaftlichen Druck ausgesetzt sind. Die Politik hat dabei längst seine prägende Rolle als staatliche Gewalt aufgegeben und begnügt sich – von den Führungen der Großkonzerne instrumentalisiert – förmlich nicht widerstandslos, aber tatsächlich merkwürdig einmütig in seiner Rolle als Marionette.


Wirtschaft schwächt sich durch abnehmende Innovationsbereitschaft


Für das drängendste soziale und kritischste politische Problem – die Arbeitslosigkeit* – gibt es primär eine recht einfache Erklärung: die massive Innovationsschwäche der Wirtschaftsunternehmen. Diese These – so sehr sie der Frustration Arbeitsloser entsprungen scheint – findet sich schließlich auch in der langfristigen Studie* eines Betriebswirtes bestätigt […]. Beispiele dafür sind zahlreich, einige auch öffentlichkeitswirksam.


(* lesen Sie hier quer zum Thema)


Der Magnetschwebegleiter „Transrapid“ wird blockiert – und schließlich auf die Kompromisverbindung Berlin–Hamburg verdrängt. Diese moderne Technologie, forciert vorangebracht, könnte eine immense Anzahl an Arbeitskräften in den verschiedensten Unternehmenssparten binden. Und selbst auch dann noch mit einem deutlich positiven Effekt für Wirtschaft und Arbeitsmarkt, wenn man das Thema Hochgeschwindigkeitszug in der Rad-Schiene-Bindung ganz fallen ließe.

Der Energiemarkt wird noch immer dominiert von Monopolisten, obgleich ein liberalisierter und nach ökologischen Prinzipien staatlich kontrollierter Energiemarkt nicht nur umweltverträglicher wäre, sondern auch eine Unzahl von Patenten und Entwicklungsansätzen nutzbar machte, schließlich den Arbeitsmarkt belebte.

Das Werftensterben an der norddeutschen Küste ist auf nichts anderes als die Innovationsmüdigkeit der betroffenen Unternehmen zurückzuführen. Seit Jahrzehnten war es absehbar, dass Konkurrenten in Schwellenländern den vergleichbaren technologischen Stand billiger anbieten können. So hätten, mit hinreichendem Engagement entwickelt, deutsche Werften beispielsweise längst Überseeschiffe mit Ruder-Antriebsanlagen anstelle der äußerst uneffektiven Antriebsschrauben anbieten und die Marktführung übernehmen können.


Vielversprechende Innovationen schlafen ein


Die Automobilindustrie hatte sich in der Antriebsentwicklung rund 20 Jahre Ruhe gegönnt und läuft nun dringend Gefahr, auch hier den Anschluss zu verlieren. Die Modifikation von Karrosserie und Fahrzeugsicherheit reicht bei weitem nicht mehr, um den Markt technologisch zu dominieren.

Das waren jetzt nur einige wenige Beispiele innerhalb eines komplexen Wirtschafts- und Gesellschaftssystems, das sich selbst das Wasser abgräbt. In der Wohlstandsgesellschaft scheint jeder grundlegend neue Schritt die persönlichen Sicherheiten und Besitzstände zu gefährden, statt eine hoffnungsbelegte Perspektive darzustellen. So aber beweist sich in der Wirtschaft abermals, dass, was man verkrampft zu halten sucht, man erst recht verliert…

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