Samyang 10 mm F2.8 – APS-C-Ultraweitwinkel

Samyang 10 mm F2.8 für APS-C-Sensoren: ein Superweitwinkel der Spitzenklasse

Samyang bedient mit dem 10 mm F2.8 ED AS NCS CS höchste Ansprüche – mit einem Ultraweitwinkel-Objektiv, speziell für APS-C-Sensoren. Mein Video bietet hierzu Bildbeispiele. – Die neueste Version des Videos (10.07.16) mit englischsprachigem Kommentar bietet noch etwas weiter reichende Informationen. – Beachtet darüber hinaus auch mein ergänzendes Video, in dem ich aus Reihenbelichtungen heraus klare Blendenvergleiche biete: Beurteilt selbst die Schärfeleistung dieses Objektivs.
Ich habe es noch mit dem alten Schriftzug von Samyang (den ich persönlich in seiner Sparsamkeit ansprechender finde als den neuen):

Samyang10mm-Schriftzug

Im März 2015 hatte ich mir dieses sehr spannende und außergewöhnliche Objektiv zur Canon EOS 60D gekauft. Ich hatte auch auf meiner Seite www.literatur-ochsenfeld.de einen Erfahrungsbericht abgegeben, weil es wirklich lohnt, einen genauen Blick darauf zu werfen. Aber mit der Umstellung meiner Seite ist jener Erfahrungsbericht natürlich untergegangen. Hier nun gern mit weniger Worten noch einmal.
– Wer mag, schaut sich dazu wegen der Bildbeispiele nun auch mein Video auf Youtube an, ebenso wie die jüngste Ergänzung. –

Ultraweitwinkel für APS-C: Samyang 10 mm F2.8 ED AS NCS CS

Ein recht langer Name für eine so kurze Brennweite: Es ist ein Superweitwinkel, speziell für APS-C-Sensoren – also macht das bei Canon EOS effektive 16 mm als Kleinbild- bzw. Vollformat-Äquivalent.

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Die klassischen Produktfotos zeigen selten die imposant vorgewölbte Frontlinse –  und erst die neueren den weit gestreckten Fokus-Bereich von etwa 120 Grad für 24 cm Naheinstellgrenze bis ∞. Deshalb habe ich selbst ein Foto von diesem Objektiv gemacht.

Nun fragt man sich vielleicht, wie man auf diesen koreanischen (Noch-) Außenseiter kommt, wenn doch namhafte Hersteller den Ultraweitwinkel-Bereich längst bedienen – zudem innerhalb komfortabler Zoomobjektive, und mit Autofokus! Von Canon gibt es gleich 2 Kandidaten: das EF-S 10-22 mm – und das günstigere EF-S 10-18 mm, das aber optisch sogar stärker zu sein scheint. Oder: Sigma bringt das 8-16-mm-Zoom für alle Freunde des Ultraweitwinkels heraus. Weshalb dann eine 10-mm-Festbrennweite, die ohne jeden Komfort daherkommt?

Weil aus all den Zooms hinten nicht herauskommt, was sich vorn verspricht. Sie beulen, verbiegen, sie vignettieren, sie sind randunscharf… Und all das tut weh.

Schärfe und Kontrast reichen sogar für Dokument-Repros

Natürlich nimmt man ein Superweitwinkel nicht, um Repros zu machen. Und: Wer heute mal eben etwas reproduzieren muss, nimmt dann mal schnell sein Smartphone. Aber wer gerade nichts besseres als ein Smartphone zur Hand hat, sollte dann doch eher das Samyang 10 mm F2.8 nehmen: An der Naheinstellgrenze reicht schon die Blende 2,8 für Kleingedrucktes; bei Blende 5,6 ist bis in die Ränder hinein eine umwerfende Schärfe präsent. Allein: Hier nun offenbart das Objektiv durch Beugungen seine asphärischen Linsen – die in der Normalanwendung für eine überwältigende Abbildungsqualität sorgen! (Tipp am Rande: Nicht ganz so nah herangehen an ein Briefformat, damit man die schlimmsten Beugungen im Randbereich wegschneiden kann; die Auflösungsleistung reicht dann noch immer!)

Ich will also gleich vorweg bringen, was das Samyang alles NICHT kann: An einer Canon EOS verrät es seine Brennweite nicht, und nicht die verwendete Blende. Die Kamera speichert die Standardbrennweite 50 mm und die Blende „00“ in den Bildinformationen. Die Blende muss man manuell am Objektiv einstellen – und dann wird auch gleich der Sucher oder der LCD-Monitor dunkler bis kellerschwarz. Die Handhabung ist also seeehr gewöhnungsbedürftig. Vor allem dann, wenn die Kameraposition mal so extrem und unzugänglich ist, dass man sich an den Blendenring nur noch blind herantasten kann: Da hilft nur, die Blendenrasten abzuzählen (von Blende 2,8 auf 4,0 in voller Stufe, dann bis Blende 22 hinunter in halben Blenden). – Auch die Handhabung im Live-View-Modus hat so ihre Eigenheiten, die man nicht unbedingt verstehen, an die man sich aber gewöhnen muss.

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Weshalb lässt sich einer in modernen Zeiten so wenig Komfort gefallen – und schreibt auch noch einen Erfahrungsbericht darüber?

Komforteinbußen im Tausch gegen höchste optische Leistung!

Hat man sich erst einmal gewöhnt, dann kommt Freude auf: Freude am Objektiv, und Freude an den Bildwerken.
Vignettierung: Bei Offenblende recht stark, bei Blende 4,0 nicht mehr von Bedeutung. Ab Blende 5,6 ist das Bild wirklich sauber. Die Botschaft: Abgesehen davon, dass die Relevanz der Vignettierung überhaupt vom Motiv abhängt, ist das Objektiv schon ab Blende 4,8 praktisch voll dabei.
Randunschärfe: Fehlanzeige. Nur bei Offenblende gibt es am Rande einen feststellbaren Unterschied zur Bildmitte – und das geht dann unmittelbar einher mit der Vignettierung. Dank der asphärischen Linsen schneidet das Objektiv auch hier ab Blende 4,0 bereits super ab.
Chromatische Aberrationen: Sehr gering, und leicht korrigierbar, z.B. mit Photoshop. Allerdings: Photoshop kennt den Hersteller (noch) nicht und hat also keine Objektivprofile im Angebot der automatischen Korrekturen.
Verzerrung: sehr gering. Mit Photoshop ist bei Aufnahmen nahe Unendlich die Beugung mit einer Entzerrung von +4 % korrigiert. Das ist nicht viel und selbst im Architekturbereich häufig gar nicht relevant.
Zur Geamtschärfe: Den Härtetest habe ich gemacht, indem ich eine Belichtungsreihe an einem Hochhaus durchgeführt habe. Ca. 60 m Aufnahmeabstand, 15 Stockwerke, eine Außenwand aus gewöhnlichem Standard-Klinker (die üblichen kleinen also, keine Sondergröße). Die Kamera mit Wasserwaage bodennah ausgerichtet, damit nichts stürzt, befindet sich das Gebäude dabei also im Hochformat nur in der oberen Bildhälfte. Bei Blende 2,8 könnte man (wenn man wollte und die Geduld aufbrächte) schon die Klinkerreihen anhand der Fugen zählen. Zwischen Blenden 4 und 9,5 gelingt das bei noch einmal größerer und gleichbleibender Schärfe. Ab Blende 11 kommen allmählich Unschärfen auf, die physikalisch nicht zu verhindern sind.

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Und schließlich: Das Kontrastverhalten – und auch hier bietet Samyang ein Objekt der Spitzenklasse. Bei Offenblende ist der Kontrast nicht optimal, aber schon ab Blende 4,0 gibt es nichts mehr zu bemängeln. Was den Einfluss von Streulicht betrifft, so verspricht der Hersteller mit seinem „Nano Coating System“ nicht zuviel: Selbst bei stark einfallendem Licht passiert einfach nichts, was das Gesamtbild beeinträchtigt. Und man muss schon richtig in die Sonne halten, damit mal ein paar der „begehrten“ Effekte entstehen, mit denen bei Gegenlichtaufnahmen gern Dramaturgie zum Ausdruck kommt.

Boni: • Die Innenfokussierung, die mit etwa 120 Grad schön gestreckt ist für einen weichen und präzisen Fokus. • Die starre Gegenlichtblende, die das Objekt zwar noch sperriger erscheinen lässt, aber die vorgewölbte Frontlinse auch schützt!

Da ich nicht herausgefunden habe, wie ich in dieses „theme“ hochauflösende Bilder einbinden kann, habe ich ein Video daraus gemacht. Schaut es gern einmal auf Youtube an – ebenso wie das neue, ergänzende Video! Dort biete ich Bildbeispiele an, die eine Eindruck von dem vermitteln, was hier nur trockener Text ist.

Der aktuelle Schriftzug des Herstellers, hier am Samyang 16 mm F2.0 ED AS UMC CS – ebenfalls ein Objektiv, speziell für APS-C-Kameras zugeschnitten:

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Mein Fazit:
Das SAMYANG 10 mm F2.8 ED AS NCS CS holt aus einem APS-C-Sensor alles heraus, was geht. Es steht in der Palette der Objektive für APS-C-Kameras mit Alleinstellungsanspruch da – den der Hersteller nicht missbraucht, um Minderqualität auf den Markt zu werfen.
Im Gegenteil bedient Samyang mit diesem noch recht neuen Objektiv allerhöchste Ansprüche an die optische Leistung, lässt sich dabei von Fragen des Bedienkomforts so wenig beirren wie von vermeintlichen Erwartungen des Massenmarktes – und verteidigt den Anspruch von Kunden an optische Spitzenleistungen als gerechtfertigt.

Wer sich direkt beim Hersteller informieren möchte: syopt.com.

Kajak: Zum Backbone ein wichtiger Tipp!

Wie bereits geschrieben: AE AdvancedFrame® nicht ohne Backbone!

Der Backbone macht den Schlauchkajak fest wie eine Hartschale

Das folgende Foto zeigt, wie der Backbone funktioniert:
Backbone-montiert

Dieses Bildbeispiel ist entstanden, weil ich die Menge Wassers festhalten wollte, die sich im Verlaufe einer recht abenteuerlichen Tour auf einem Kleinfluss mit zahlreichen beachtlichen Stromschnellen im Boot angesammelt hatte. Wenn es so viel schwappt und spritzt, dann ist man natürlich selbst auch hinreichend nass. Aber man wird nicht vom Wasser umspült, man sitzt nicht in einer riesigen Wasserlache: Das Wasser läuft an der Sitzdecke vorbei nach unten und sammelt sich um den Backbone herum an. So werden noch nicht einmal die Fahreigenschaften des Bootes in Mitleidenschaft gezogen, selbst wenn sich 10 oder 15 Liter Wasser angesammelt haben.

backbonedtlschaufel

Gleichsam mit Schaufeln wird der Backbone zwischen dem umlaufenden Schlauch und der äußeren Bootshaut festgeklemmt, wenn der Schlauch erst seinen Betriebsdruck hat. Der Backbone ist auf diese Weise so fest montiert, dass man theoretisch das ganze Boot daran tragen kann. – Praktisch ist der Backbone natürlich von der Sitzdecke von Advanced Elements oder dem neuen DS-Floor aus DropStitch-Material verdeckt. So oder so spürt man von dem Backbone nichts, wenn man auf der Sitzdecke sitzt. Die Sitzdecke von AE tritt wegen des geringeren Drucks durch, wenn man darauf steht; weder dem Boot noch dem Backbone aus stabilem Alu-Rohr tut das aber etwas an.

Der Backbone, wie bereits beschrieben, hält das Boot vollkommen starr. Mit Backbone benimmt sich das Boot wie eine Hartschale. Um einmal zu zeigen, dass das Boot nicht mehr im geringsten knickt, folgt dieses Foto:

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Der Bauer hatte die Einzäunung mit Stacheldraht versperrt und zuwachsen lassen, obgleich der Flussführer hier eine „Durchreiche“ für Boote an der Umtragung beschrieb. Das hatte ich, zwei Jahre zuvor, an derselben Stelle auch noch so vorgefunden. Und das Gatter war martialisch verriegelt. Also habe ich das Boot – hier das AE Expedition – über das Gatter gewuppt. – Man sieht sehr gut, dass das einzige, was hier am Boot nachgibt, der Süllrand ist.

Wie bereits erwähnt, ist der Backbone selbst ein solides, dickwandiges Aluminium-Rohr. Die „Schaufeln“ sind aus sehr robustem Kunststoff. Das Rohr ist von einem feinporigen Schaumstoff ummantelt.
Für das AdvancedFrame® Convertible und auch das Expedition (entsprechend auch: AirFlex und Traveller) sind das die zwei Schaufeln mit kurzen Rohrstutzen, sowie drei längere Rohrstücke, die sehr einfach ineinandergesteckt werden.
Und weil das so einfach ist, deshalb bin ich mit der ersten Fahrt auch in die Falle der Einfachheit getreten: Am Ende der Fahrt bekam ich die Rohre kaum noch voneinander gelöst. Aber: Nachdem der Druck aus dem Schlauch ausgelassen ist, muss man den Backbone im mittleren Bereich erst einmal auseinanderziehen. Denn es gibt keinen Weg für den Backbone hinaus aus dem Boot im vollmontierten Zustand.
Während einer Bootstour arbeiten sich die Steckverbindungen – Alu in Alu, also Metall auf Metall – so kraftvoll ineinander, dass sie voneinander nicht mehr lassen wollen!

Backbone+Vaseline
Seitdem habe ich immer Vaseline dabei und streiche jeweils den Stutzen damit ein, ehe ich ihn in das Gegenstück schiebe. Vaseline ist nahe bei Null Grad zwar recht zäh, unter der prallen Sonne des Hochsommers eher dünn, aber nicht fließend. Will sagen: Vaseline ist für alle Temperaturen geeignet, damit man den Backbone auch stets leicht wieder demontieren kann – und zudem das Material schont und den Abrieb extrem minimiert.