Wie bereits geschrieben: AE AdvancedFrame® nicht ohne Backbone!
Der Backbone macht den Schlauchkajak fest wie eine Hartschale
Das folgende Foto zeigt, wie der Backbone funktioniert:
Dieses Bildbeispiel ist entstanden, weil ich die Menge Wassers festhalten wollte, die sich im Verlaufe einer recht abenteuerlichen Tour auf einem Kleinfluss mit zahlreichen beachtlichen Stromschnellen im Boot angesammelt hatte. Wenn es so viel schwappt und spritzt, dann ist man natürlich selbst auch hinreichend nass. Aber man wird nicht vom Wasser umspült, man sitzt nicht in einer riesigen Wasserlache: Das Wasser läuft an der Sitzdecke vorbei nach unten und sammelt sich um den Backbone herum an. So werden noch nicht einmal die Fahreigenschaften des Bootes in Mitleidenschaft gezogen, selbst wenn sich 10 oder 15 Liter Wasser angesammelt haben.
Gleichsam mit Schaufeln wird der Backbone zwischen dem umlaufenden Schlauch und der äußeren Bootshaut festgeklemmt, wenn der Schlauch erst seinen Betriebsdruck hat. Der Backbone ist auf diese Weise so fest montiert, dass man theoretisch das ganze Boot daran tragen kann. – Praktisch ist der Backbone natürlich von der Sitzdecke von Advanced Elements oder dem neuen DS-Floor aus DropStitch-Material verdeckt. So oder so spürt man von dem Backbone nichts, wenn man auf der Sitzdecke sitzt. Die Sitzdecke von AE tritt wegen des geringeren Drucks durch, wenn man darauf steht; weder dem Boot noch dem Backbone aus stabilem Alu-Rohr tut das aber etwas an.
Der Backbone, wie bereits beschrieben, hält das Boot vollkommen starr. Mit Backbone benimmt sich das Boot wie eine Hartschale. Um einmal zu zeigen, dass das Boot nicht mehr im geringsten knickt, folgt dieses Foto:
Der Bauer hatte die Einzäunung mit Stacheldraht versperrt und zuwachsen lassen, obgleich der Flussführer hier eine „Durchreiche“ für Boote an der Umtragung beschrieb. Das hatte ich, zwei Jahre zuvor, an derselben Stelle auch noch so vorgefunden. Und das Gatter war martialisch verriegelt. Also habe ich das Boot – hier das AE Expedition – über das Gatter gewuppt. – Man sieht sehr gut, dass das einzige, was hier am Boot nachgibt, der Süllrand ist.
Wie bereits erwähnt, ist der Backbone selbst ein solides, dickwandiges Aluminium-Rohr. Die „Schaufeln“ sind aus sehr robustem Kunststoff. Das Rohr ist von einem feinporigen Schaumstoff ummantelt.
Für das AdvancedFrame® Convertible und auch das Expedition (entsprechend auch: AirFlex und Traveller) sind das die zwei Schaufeln mit kurzen Rohrstutzen, sowie drei längere Rohrstücke, die sehr einfach ineinandergesteckt werden.
Und weil das so einfach ist, deshalb bin ich mit der ersten Fahrt auch in die Falle der Einfachheit getreten: Am Ende der Fahrt bekam ich die Rohre kaum noch voneinander gelöst. Aber: Nachdem der Druck aus dem Schlauch ausgelassen ist, muss man den Backbone im mittleren Bereich erst einmal auseinanderziehen. Denn es gibt keinen Weg für den Backbone hinaus aus dem Boot im vollmontierten Zustand.
Während einer Bootstour arbeiten sich die Steckverbindungen – Alu in Alu, also Metall auf Metall – so kraftvoll ineinander, dass sie voneinander nicht mehr lassen wollen!
Seitdem habe ich immer Vaseline dabei und streiche jeweils den Stutzen damit ein, ehe ich ihn in das Gegenstück schiebe. Vaseline ist nahe bei Null Grad zwar recht zäh, unter der prallen Sonne des Hochsommers eher dünn, aber nicht fließend. Will sagen: Vaseline ist für alle Temperaturen geeignet, damit man den Backbone auch stets leicht wieder demontieren kann – und zudem das Material schont und den Abrieb extrem minimiert.