Über Gerhard Ochsenfeld

*LH1965

Kajak: Zum Backbone ein wichtiger Tipp!

Wie bereits geschrieben: AE AdvancedFrame® nicht ohne Backbone!

Der Backbone macht den Schlauchkajak fest wie eine Hartschale

Das folgende Foto zeigt, wie der Backbone funktioniert:
Backbone-montiert

Dieses Bildbeispiel ist entstanden, weil ich die Menge Wassers festhalten wollte, die sich im Verlaufe einer recht abenteuerlichen Tour auf einem Kleinfluss mit zahlreichen beachtlichen Stromschnellen im Boot angesammelt hatte. Wenn es so viel schwappt und spritzt, dann ist man natürlich selbst auch hinreichend nass. Aber man wird nicht vom Wasser umspült, man sitzt nicht in einer riesigen Wasserlache: Das Wasser läuft an der Sitzdecke vorbei nach unten und sammelt sich um den Backbone herum an. So werden noch nicht einmal die Fahreigenschaften des Bootes in Mitleidenschaft gezogen, selbst wenn sich 10 oder 15 Liter Wasser angesammelt haben.

backbonedtlschaufel

Gleichsam mit Schaufeln wird der Backbone zwischen dem umlaufenden Schlauch und der äußeren Bootshaut festgeklemmt, wenn der Schlauch erst seinen Betriebsdruck hat. Der Backbone ist auf diese Weise so fest montiert, dass man theoretisch das ganze Boot daran tragen kann. – Praktisch ist der Backbone natürlich von der Sitzdecke von Advanced Elements oder dem neuen DS-Floor aus DropStitch-Material verdeckt. So oder so spürt man von dem Backbone nichts, wenn man auf der Sitzdecke sitzt. Die Sitzdecke von AE tritt wegen des geringeren Drucks durch, wenn man darauf steht; weder dem Boot noch dem Backbone aus stabilem Alu-Rohr tut das aber etwas an.

Der Backbone, wie bereits beschrieben, hält das Boot vollkommen starr. Mit Backbone benimmt sich das Boot wie eine Hartschale. Um einmal zu zeigen, dass das Boot nicht mehr im geringsten knickt, folgt dieses Foto:

Backbone-starresBoot

Der Bauer hatte die Einzäunung mit Stacheldraht versperrt und zuwachsen lassen, obgleich der Flussführer hier eine „Durchreiche“ für Boote an der Umtragung beschrieb. Das hatte ich, zwei Jahre zuvor, an derselben Stelle auch noch so vorgefunden. Und das Gatter war martialisch verriegelt. Also habe ich das Boot – hier das AE Expedition – über das Gatter gewuppt. – Man sieht sehr gut, dass das einzige, was hier am Boot nachgibt, der Süllrand ist.

Wie bereits erwähnt, ist der Backbone selbst ein solides, dickwandiges Aluminium-Rohr. Die „Schaufeln“ sind aus sehr robustem Kunststoff. Das Rohr ist von einem feinporigen Schaumstoff ummantelt.
Für das AdvancedFrame® Convertible und auch das Expedition (entsprechend auch: AirFlex und Traveller) sind das die zwei Schaufeln mit kurzen Rohrstutzen, sowie drei längere Rohrstücke, die sehr einfach ineinandergesteckt werden.
Und weil das so einfach ist, deshalb bin ich mit der ersten Fahrt auch in die Falle der Einfachheit getreten: Am Ende der Fahrt bekam ich die Rohre kaum noch voneinander gelöst. Aber: Nachdem der Druck aus dem Schlauch ausgelassen ist, muss man den Backbone im mittleren Bereich erst einmal auseinanderziehen. Denn es gibt keinen Weg für den Backbone hinaus aus dem Boot im vollmontierten Zustand.
Während einer Bootstour arbeiten sich die Steckverbindungen – Alu in Alu, also Metall auf Metall – so kraftvoll ineinander, dass sie voneinander nicht mehr lassen wollen!

Backbone+Vaseline
Seitdem habe ich immer Vaseline dabei und streiche jeweils den Stutzen damit ein, ehe ich ihn in das Gegenstück schiebe. Vaseline ist nahe bei Null Grad zwar recht zäh, unter der prallen Sonne des Hochsommers eher dünn, aber nicht fließend. Will sagen: Vaseline ist für alle Temperaturen geeignet, damit man den Backbone auch stets leicht wieder demontieren kann – und zudem das Material schont und den Abrieb extrem minimiert.

Kajak: Der Natur vom Wasser aus nahe kommen

Alles begann mit dem banalen und anfangs subtilen Wunsch, die Natur sehr unmittelbar vom Wasser aus zu erleben.
Lesen Sie, was aus diesem Wunsch geworden ist: Über ein Sevylor Yukon, über das Convertible von Advanced Elements (hier in diesem Artikel), über das Expedition von Advanced Elements, über das AirTrek 385 von AirKayak.

Und lesen Sie und sehen Sie, was ein AdvancedFrame® so besonders macht: Lesen Sie meinen Beitrag zur Technik dieser Boote + sehen Sie mein Video dazu. Und tanken Sie Sommer, Sonne und Spaß mit meinem neuesten Video als Mittel gegen trübe Winterlaune.

Die Suche galt einem Schlauchkajak. So ein Boot geht in praktisch jedes Auto – also auch in den Kleinwagen. Und in öffentliche Verkehrsmittel – wenn auch mit einigem Aufwand. Aber: es geht. – Trotz allem: Das schönere Abenteuer findet an solchen Tagen auf dem Wasser statt… das größere Abenteuer erlebt man mit dem öffentlichen Verkehr.

Ein echter Fehlstart war 2011 zunächst ein Sevylor Yukon. Und auch wenn es gern so angepriesen wird: Das Sevylor Yukon ist kein Tourenboot. Also habe ich sogleich umgesattelt – nach nur einer Tour auf rauem See.

In Dorsten beim Kayaker-Vertrieb gab es nicht nur die passende Alternative, sondern auch gleich die Möglichkeit, das Boot „hinter dem Haus“ auf dem Wesel-Datteln-Kanal erst einmal zu testen. Die wirklichen Bewährungsproben standen dem Boot allerdings später auf Fließgewässern bevor.

AEConvert2er#totale

Mit zwei Personen unterwegs muss natürlich, außer des kleinen „Handgepäcks“, alles aufgeschnallte werden. Was aber bei diesem Bootstyp überhaupt kein Problem ist: Das Boot wird dadurch keineswegs kippelig.

Erst einmal für zwei, war das AdvancedFrame® Convertible von Advanced Elements die Wahl! Das Convertible kommt mit 2er- und 1er-Persenning daher. Man kauft ein variables Boot, das – als 1er-Kajak genutzt – eine optimal angepasste Sitzposition bietet. Auch wenn das Boot schon nach Gewicht und Größe klar für 2 Personen ausgelegt ist: Die Variabilität ist ein echter Plus-Punkt, denn bei der Möglichkeit, das Boot „auch“ als 1er-Kajak zu nutzen, hat der Hersteller nicht gemogelt und herumgepfuscht! Ist das Boot erst einmal auf dem Wasser, dann ist es ein herrlicher 1er-Kajak mit hervorragenden Fahreigenschaften, viel Stauraum (allein unter der Persenning) und satt Zuladung.

AEConvert1er#Tourstart

Als Einer genutzt, wenn man allein tourt, bedarf es eines Bootswagens (den es auch beim Kayaker Vertrieb gibt): Maße und Gewicht nötigen das bei Umtragungen ab, oder fürs Einsetzen und Ausholen. Komfortabel und nicht selbstverständlich: Wenn eine Stegrolle beim Einstieg hilft (wie hier an der Ruhr beim KVS Schwerte).

Advanced Elements bietet mit seiner Bootsreihe „AdvancedFrame®“ Paddeln für jedermann – und für (fast) jedes Gewässer. Denn mit 82 cm Außenbreite bieten die Boote sehr robuste Fahreigenschaften. Die Boote sind tatsächlich absolut unkompliziert, nachsichtig und hart im Nehmen. Man setzt auch hier den ersten Fuß voran in die Bootsmitte bzw. für den Ausstieg setzt der stützende Fuß in der Bootsmitte auf. Das beherzigt, hat man schon beim Ein- und Ausstieg ein sicheres Gefühl – und genießt das auch eine jede Fahrt hindurch: Selbst ungeübt ist man locker und entspannt unterwegs, weil man sich weder um das Boot noch um die Fahrtechnik viele Gedanken machen muss.

Andererseits, konzentriert man sich auf seinen Paddelstil und verbessert seine Technik, dann ist man nicht nur kräfteschonend, sondern – wenn man will – auch schnell unterwegs. Und das lohnt sich bei diesem Bootstyp wirklich! Denn mit den Aluminium-Bögen in Bug und Heck, die von innen die äußere Bootshaut spannen und aus den AE-AdvancedFrames richtige Boote machen, lohnt sich jeder Paddelschlag – ob nun seicht dahingleitend, weil man die Natur genießen und Tiere beobachten will, oder ob mit Kraft am Paddel gegen den Wind, gegen die Strömung oder gegen die Zeit. Diese Bootsform schneidet sich durch das Wasser, statt mit stumpfem Schlauch gegen den bloßen Widerstand zu walzen. Diese Boote stechen durch Wellen hindurch, statt sich mit stumpfem Schlauch voran von Wellen aller Größen einbremsen zu lassen.

Dabei ist der Backbone sehr behilflich, der zwar eine Sonderausstattung ist – auf die man aber nicht verzichten sollte. Der Backbone, auf den ich an anderer Stelle näher eingehe, hält das Boot auf seiner ganzen Länge so stabil wie eine Hartschale. Und genau das ist es, was das Boot so komfortabel, so treu und so zuverlässig macht. Denn Wellen nimmt das Boot nur noch in der ganzen Länge auf, was das Boot ruhiger macht. Dem langen Wellenspiel gibt sich jedes Boot (und im größeren Maßstab gar jedes Schiff) hin – die kleinen Wellen durchfährt man im Wortsinn: Der Backbone lässt es gar nicht zu, dass der Schlauch durch unterschiedlichen Andruck der Wellen gebogen wird. Von der Bugspitze über die gesamte Kiellänge bis zum Heck ist ein AE Air Frame, mit dem Backbone ausgerüstet, absolut fest.

AEConvert1er#totale

Selbstverständlich kann man auch mit dem Convertible bei schönem Wetter und seichtem Wind auf den See gehen und einfach den Sonntag genießen. Aber der richtige Spaß am Boot kommt auf, wenn ein Gegenwind von 5 oder 6 Beaufort den Paddler fordert und den Fluss oder See mürrisch erscheinen lässt. Oder wenn ein Fluss mal die eine oder andere Stromschnelle anbietet: Bis Wildwasser-Klasse 2+ ist man hier sicher und bedenkenlos unterwegs. Da muss man dann auch keine Befürchtungen haben, denn die Außenhaut ist robust und widerstandsfähig. In Stromschnellen oder am Ufer mal an Steine zu schrammen, nimmt das Boot nicht krumm und zieht sich höchstens ein paar Striemen zu. Falls sich Glas, Kachelschutt oder Metallschrott in Kleinflüssen oder bei Niedrigwasser vielleicht doch einmal nach der Bootshaut strecken, dann ist die Außenhülle erstens auch nicht gleich durch, und zweitens – wenn das doch einmal vorkäme – der Schlauch noch immer nicht getroffen. Der Schlauch selbst ist noch einmal von einem robusten Gewebe eingeschlossen, ehe es ans Gummi und an die Luft geht.

Advanced Elements bietet rundherum mit seiner Reihe „AdvancedFrame®“ richtige Boote mit ordentlichen und unkomplizierten Fahreigenschaften und ganz viel Sicherheit für die Insassen.

Wer einen Appetizer sehen möchte, klickt einfach mal hier drauf und schaut sich auf Youtube mein Video an zum Thema „Kajak fahren und Natur erleben“! – Wenn auch mit dem „Expedition“ gefahren, ist auch dieses Video interessant, nämlich in Sachen der Sicherheit und des Spaßes. Denn das Convertible ist vom gleichen Bootstyp und hat die gleichen Fahreigenschaften. Mit 4 Metern 60 fährt sich das Convertible im Vergleich zum Expedition mit 4 Metern nicht relevant anders und ist unwesentlich weniger wendig.

NRW und die Akw’s in Belgien

Jahrestage rücken näher – die beiden Standorte moderner Stromerzeugung in Belgien, Tihange und Doel, nicht. Es sind eben „Stand“-Orte. Zu denen es unterschiedliche Standpunkte gibt.
Die Jahrestage, die ich meine: Der 11. März für Fukushima, erst vor 5 Jahren zu einem Datum geworden, das uns auffällt – und noch immer aktuell ist. Der 26. April, auch so ein unscheinbarer Tag, der vor 30 Jahren ein markierter Tag im Kalender wurde: „Tschernobyl“ steht da nun alle Jahre wieder – wider das Vergessen.
Dabei ist es gerade der Blick nach Tschernobyl – also der Blick nicht gar so weit gen Osten – der auch naheliegt, wenn wir nach Westen schauen.

Nun darf man sich fragen, ob Deutschland – wenn auch schon über 70 Jahre nach dem Ende der eigenen ungetümlichen Geschichte – nicht doch ein wenig mehr Zurückhaltung üben sollte, wenn es um die Einmischung in die Angelegenheiten anderer Nationen geht. Ausgerechnet und wieder „die Deutschen“ wollen in fremden Häusern für Ordnung sorgen?
Aber man darf sich auch fragen, ab wann ein Nachbar sich Einmischung von außen nicht mehr verbitten kann!
Und wenn dann (Zeit-Online vom 18. Dez. 2015) der NRW-Umweltminister Johannes Remmel aus Düsseldorf ruft, die belgische Regierung spiele „russisches Roulette“, dann hat er doppelt recht: Er spielte ohne Zweifel mit der bekannten Redewendung – könnte aber auch auf den Südosten Weißrusslands abzielen!
Wenn darüber hinaus (ebenfalls Zeit-Online vom 18. Dez. 2015) Simone Mohr vom Öko-Institut in Darmstadt zitiert wird: „Die Sorge der Menschen im Grenzgebiet zu Belgien ist schon berechtigt“ – dann ist das noch mächtig untertrieben. Denn nicht nur das Grenzgebiet wäre im Falle einer Havarie eines der Atomreaktoren betroffen, sondern tatsächlich substanziell Nordrhein-Westfalen!

Am 18.08.2010 publizierte Helga Zepp-LaRouche, Journalistin und Parteivorsitzende der „Bürgerrechtsbewegung Solidarität“, in ihrem Internetforum* Ausführungen des polnischen Physikers Dr. Zbigniew Jaworowski zu Tschernobyl. Herr Jaworowski war zuletzt Vorsitzender des Wissenschaftsrates des Zentrallabors für radiologischen Schutz in Warschau (Jahrgang 1927; verstorben am 12.11.2011) – und mochte sich so gewiss gern als angemessen kompetent betrachten, zu diesem Thema Stellung zu nehmen.
Dort äußert er: „Schon vor zehn Jahren hatte der Wissenschaftliche Ausschuß der Vereinten Nationen zur Untersuchung der Auswirkungen atomarer Strahlung (UNSCEAR) deutlich gemacht, daß diese Maßnahmen übertrieben waren (UNSCEAR 2000). Die Umsiedlungen verbesserten die Gesundheit der betroffenen Menschen nicht, weil gar keine meßbaren Gesundheitsgefahren bestanden.“ – Gemeint waren mit den „Maßnahmen“ die Evakuierungen und die Dorfbereinigungen. Und wir staunen.
Jedoch: Insgesamt werden auf der Website des UNSCEAR die Folgen von Tschernobyl kleingeredet. Man gibt sich detailverliebt, konzentriert sich vor allem auf Schilddrüsenkrebs und ein wenig auch auf Leukämie. Vor allem aber: Man schaut auf die dann doch erstaunlich kleine Zahl von Todesfällen, die unzweifelhaft (!)  einer Strahlenbelastung zugeordnet werden können. So gerät jeder aus der Statistik, der die Frechheit besitzt, nicht schematisch vorgegebenen Krankheitsmustern zu folgen, die klassisch einer Überbelastung durch radioaktive Strahlung zugeordnet werden. Also zum Beispiel Verbrennungen der Haut, bestimmte Krebsarten, bestimmte Fristen der Krebserkrankung… Erblich bedingte Fehlbildungen, die sich im betroffenen Gebiet eindeutung erhöht haben, umgeht man lieber; die geringe Bevölkerungsdichte hält die Fallzahlen noch vergleichsweise klein.

Skizze_Tschernobyl+BelarusSO

Eine ganz andere Sicht auf die Verhältnisse in Weißrussland hatte Frau Dr. Dörte Siedentopf anlässlich des 25. Jahrestages der Havarie des Atomreaktors nahe Tschernobyl geboten. Die 2011 69-Jährige ist als Allgemeinmedizinerin und Psychotherapeutin 2003 in den Ruhestand getreten – nicht aber in Angelegenheiten des Anfang der 90er Jahre von ihr gegründeten „Freundeskreis Kostjukovitschi e. V. Dietzenbach“.
Im Interview mit der „Tagesschau“ stellte Frau Siedentopf fest: „Anders als bei jeder anderen Katastrophe nehmen die Folgen der radioaktiven Verstrahlung mit dem Abstand zum Ereignis zu. […] Tschernobyl wütet in den Genen […]. 25 Jahre danach ist das Problem vor allem die Niedrigstrahlung.“
Frau Siedentopf ging zu anderen Erkrankungen, als dem „klassischen“ Krebs, zum Beispiel auf Diabetes näher ein: „Diabetes ist eine Krankheit, die nach Tschernobyl bei Kindern deutlich zugenommen hat. Schon Neugeborene haben manchmal Diabetes.“ Und sie erklärte, weshalb das so ist: „[…] Cäsium […] befindet sich in der Nahrungskette […]. Die Bauchspeicheldrüse der Kinder in der Gebärmutter wird so in der Entwicklung gestört. Die aber produziert das Insulin und gehört zu den sensibelsten Organen des Menschen.“
Die Ärztin sprach von dem Cäsium-Isotop 137; Cäsium 131 hat eine Halbwertzeit von 8 Tagen, Cäsium 134 von 2 Jahren.
Noch einmal Frau Siedentopf: „[…] Strontium und Cäsium, die eine Halbwertzeit von 30 Jahren haben. Man muss diese Zahl immer mit 10 multiplizieren. So lange dauert es, bis keines dieser radioaktiven Isotope mehr im biologischen Kreislauf ist. Während dieser 300 Jahre […] ist immer wieder mit der Zunahme strahlungsbedingter Krankheiten zu rechnen.“ – Zu den strahlungsbedingten Krankheiten gehören auch körperliche Missbildungen, geistige Behinderungen etc., mit denen Kinder zur Welt kommen.
Der benannte Verein widmet sich einem bestimmten Landkreis in einer besonders betroffenen Region im Südosten von Weißrussland. Frau Siedentopf hierzu: „Unsere Partnerstadt Kostjukowitschi liegt etwa 180 Kilometer Luftlinie von Tschernobyl entfernt im Osten Weißrusslands. Der Kreis wurde zu einem Drittel verstrahlt. Von den damals 35.000 dort lebenden Menschen mussten 8.000 umgesiedelt werden. Mehr als 30 Dörfer wurden abgetragen oder vergraben.“ Die auch in anderer Schreibweise erscheinende Stadt Kastsyukovichy selbst, ohne den Landkreis, zählt heute 16.000 Einwohner.
Laut www.tschernobyl-kinder.info haben 70 % der Strahlenbelastung durch den Reaktorunfall nahe Tschernobyl den Nachbarstaat Weißrussland getroffen, „nur“ 15 % die Ukraine selbst. Dabei dehnt sich jene Region, in der auch Kastsyukovichy liegt, zwischen Gomel, 130 km zum Unglücksreaktor, und Krychaw, 280 km Luftlinie entfernt, aus. Dieses Gebiet hat Strahlenlasten abbekommen, wie andere Gegenden in 40 oder 70 km Entfernung zum Reaktorunglück! Dazwischen tut sich erst einmal eine „Strahlungssenke“ auf. Und das hat gewiss wesentlich damit zu tun, dass die Rauchwolke, die von dem brennenden Reaktor ausging, bis zu 1.500 m aufgestiegen ist.
Die erwähnte Region in Weißrussland bekam es sogleich am Tage des Unglücks, am 26. April 1986 ab; danach drehten die Winde allmählich nach Norden und später Osten. Am 28. April wurden am schwedischen Kernkraftwerk bei Forsmark erhöhte Strahlungswerte entdeckt – aber man fand dort keine Störungsquelle. So wurde die damalige Sowjetunion gedrängt, den bis dahin verschwiegenen Unfall öffentlich einzugestehen.

Skizze+NRW+Belgien

Weshalb ich auf jene Region in Weißrussland genauer schaue – und die Entfernungen darlege:
Bei uns herschen westliche Winde vor.

65 km nordwestlich von Tihange liegt Aachen (mit den Städten Herzogenrath, Würselen, Stolberg und Eschweiler eine Region von zusammen 440.000 Einw.), Düsseldorf (590.000 Einw.) ist 130 km entfernt, Dortmund (580.000 Einw.) 190 km… Damit ist der Ballungsraum Rhein-Ruhr grob abgesteckt, der über 10 Millionen Menschen beherbergt. Ostnordöstlich in nur 130 km Entfernung findet sich Köln; der Ballungsraum Köln-Bonn mit unmittelbar angrenzenden Städten beherbergt 2,1 Millionen Menschen.
Für einen Störfall in Doel sieht es kaum besser aus: Bei klarem Westwind liegt das Ruhrgebiet genau auf der Linie. Krefeld am Westrand des Ruhrgebietes ist ca. 150 km, Hamm ca. 250 km entfernt.
Da Winde aus West vorherrschen, kann man in Nordrhein-Westfalen auch auf Nordwestwind hoffen, um mit dem berüchtigten „blauen Auge“ davonzukommen.

„Wir in Nordrhein-Westfalen“ haben allen Grund, uns in Belgien einzumischen, wenn es dort um Strom geht.

(* „Internetforum mit Helga Zepp-LaRouche“ auf www.solidaritaet.com)