AE-Expedition – auf allen Wassern unterwegs

Vornehmlich ist das Convertible von Advanced Elements als 2er-Kajak ausgelegt. Aber wie ich bereits geschrieben habe: Es stellt auch ein vollwertiges 1er-Kajak dar. Und zwar so vollwertig, dass man das Convertible fast noch lieber als 1er nutzen mag! Das ist ein wildwasserfähiger Einer mit sehr guten Fahreigenschaften und Langstrecken- bzw. Tourentauglichkeit – bei zugleich gut Platz fürs Gepäck.
Jedoch, um mit dem Convertible als Einer allein zu touren, braucht man nicht nur einen Bootswagen als Unterstützung, allein schon, um einsetzen zu können, sondern man braucht auch gute Infrastruktur am Wasser. Denn Größe und Gewicht des Convertible machen es, vorsichtig gesagt, unhandlich – für einen allein. Tourt man zum Beispiel zu zweit, jeder in seinem Boot, dann ist das schon wieder kein Problem mehr, weil man sich gegenseitig helfen kann.

Eine Tour mit dem „Expedition“: via Video erleben!

Ehe genau dieser Nachteil des Convertible mir den Spaß am Bootfahren vergraulen konnte, habe ich mir das AE Expedition gekauft.
– Schaut Euch auch einmal mein neuestes Video (13.01.2017) an: Dort geht es viel um’s Kayak-Fahren, aber auch um die Verbindung zur Fotografie. –
Dabei war die Gutmütigkeit dieser Bootsreihe „AdvancedFrame®“ ein ebenso wichtiges Entscheidungskriterium für mich, wie Stauraum und Tragfähigkeit des Expedition. Andernfalls hätte vielleicht, allein wegen des Gewichtes, einiges für das Basis-Modell AdvancedFrame gesprochen – mit nur 3 Metern 20 Länge und 15 kg Grundgewicht.
Einstieg-LünBeckinghsnWEB

Im Sommer startklar mit dem AE-Expedition für 2 Tage: Anreise mit dem Auto, Abreise mit der Bahn. Und auch die gesamte Verpflegung dabei. Hier: Die Lippe bei Lünen, am Wehr Beckinghausen.

Mit Backbone schon wieder bei über 20 kg, war das Expedition dennoch eine Überlegung wert, ist doch das Basis-Modell mit Stauraum spärlich ausgestattet. Das Expedition hat bauartbedingt selbstverständlich die schon bekannten Fahreigenschaften. Denn mit 4 Metern gar nicht so viel kürzer als das Convertible, ist es immer noch lang genug, um einen ordentlichen Geradeauslauf zu bieten – und ist in Stromschnellen und Schwällen sogar ein wenig besser geeignet, weil es quasi den kürzeren „Überhang“ mitbringt.
Etwas kürzer, ist das Expedition auch leichter ansprechbar, aber in seinen Fahreigenschaften nicht weniger unkompliziert als das Convertible. Zugleich bietet es noch immer hinreichend Platz, um Dinge unter der Persenning oder aber aufgeschnallt zu transportieren.
Ganz wesentlich jedoch: Man kann es tragen! Man kann damit auch längere und unwegsame Umtragungen meistern – und zwar allein. Man nimmt es in seine zwei Hände und trägt es dorthin, wo es wieder Wasser hat.
Es gibt leichtere Boote, es gibt Boote, die handlicher sind. Aber gibt es so schnell auch einen mobilen Kajak, der tragbar ist UND so unkompliziert und so angenehm in seinen Fahreigenschaften UND so robust in seinem Bootskörper?

Wer ein wenig „Blut lecken“ möchte zur Sicherheit und zu den Möglichkeiten eines „Expedition“ von Advanced Elements, schaut sich einmal dieses Video an. Zugleich, wer gern die Natur vom Wasser aus erlebt, schaut auch hier mal rein, um ein bisschen nachempfinden zu können, was es heißt, der Natur vom Wasser aus näher zu kommen.

Kajak: Zum Backbone ein wichtiger Tipp!

Wie bereits geschrieben: AE AdvancedFrame® nicht ohne Backbone!

Der Backbone macht den Schlauchkajak fest wie eine Hartschale

Das folgende Foto zeigt, wie der Backbone funktioniert:
Backbone-montiert

Dieses Bildbeispiel ist entstanden, weil ich die Menge Wassers festhalten wollte, die sich im Verlaufe einer recht abenteuerlichen Tour auf einem Kleinfluss mit zahlreichen beachtlichen Stromschnellen im Boot angesammelt hatte. Wenn es so viel schwappt und spritzt, dann ist man natürlich selbst auch hinreichend nass. Aber man wird nicht vom Wasser umspült, man sitzt nicht in einer riesigen Wasserlache: Das Wasser läuft an der Sitzdecke vorbei nach unten und sammelt sich um den Backbone herum an. So werden noch nicht einmal die Fahreigenschaften des Bootes in Mitleidenschaft gezogen, selbst wenn sich 10 oder 15 Liter Wasser angesammelt haben.

backbonedtlschaufel

Gleichsam mit Schaufeln wird der Backbone zwischen dem umlaufenden Schlauch und der äußeren Bootshaut festgeklemmt, wenn der Schlauch erst seinen Betriebsdruck hat. Der Backbone ist auf diese Weise so fest montiert, dass man theoretisch das ganze Boot daran tragen kann. – Praktisch ist der Backbone natürlich von der Sitzdecke von Advanced Elements oder dem neuen DS-Floor aus DropStitch-Material verdeckt. So oder so spürt man von dem Backbone nichts, wenn man auf der Sitzdecke sitzt. Die Sitzdecke von AE tritt wegen des geringeren Drucks durch, wenn man darauf steht; weder dem Boot noch dem Backbone aus stabilem Alu-Rohr tut das aber etwas an.

Der Backbone, wie bereits beschrieben, hält das Boot vollkommen starr. Mit Backbone benimmt sich das Boot wie eine Hartschale. Um einmal zu zeigen, dass das Boot nicht mehr im geringsten knickt, folgt dieses Foto:

Backbone-starresBoot

Der Bauer hatte die Einzäunung mit Stacheldraht versperrt und zuwachsen lassen, obgleich der Flussführer hier eine „Durchreiche“ für Boote an der Umtragung beschrieb. Das hatte ich, zwei Jahre zuvor, an derselben Stelle auch noch so vorgefunden. Und das Gatter war martialisch verriegelt. Also habe ich das Boot – hier das AE Expedition – über das Gatter gewuppt. – Man sieht sehr gut, dass das einzige, was hier am Boot nachgibt, der Süllrand ist.

Wie bereits erwähnt, ist der Backbone selbst ein solides, dickwandiges Aluminium-Rohr. Die „Schaufeln“ sind aus sehr robustem Kunststoff. Das Rohr ist von einem feinporigen Schaumstoff ummantelt.
Für das AdvancedFrame® Convertible und auch das Expedition (entsprechend auch: AirFlex und Traveller) sind das die zwei Schaufeln mit kurzen Rohrstutzen, sowie drei längere Rohrstücke, die sehr einfach ineinandergesteckt werden.
Und weil das so einfach ist, deshalb bin ich mit der ersten Fahrt auch in die Falle der Einfachheit getreten: Am Ende der Fahrt bekam ich die Rohre kaum noch voneinander gelöst. Aber: Nachdem der Druck aus dem Schlauch ausgelassen ist, muss man den Backbone im mittleren Bereich erst einmal auseinanderziehen. Denn es gibt keinen Weg für den Backbone hinaus aus dem Boot im vollmontierten Zustand.
Während einer Bootstour arbeiten sich die Steckverbindungen – Alu in Alu, also Metall auf Metall – so kraftvoll ineinander, dass sie voneinander nicht mehr lassen wollen!

Backbone+Vaseline
Seitdem habe ich immer Vaseline dabei und streiche jeweils den Stutzen damit ein, ehe ich ihn in das Gegenstück schiebe. Vaseline ist nahe bei Null Grad zwar recht zäh, unter der prallen Sonne des Hochsommers eher dünn, aber nicht fließend. Will sagen: Vaseline ist für alle Temperaturen geeignet, damit man den Backbone auch stets leicht wieder demontieren kann – und zudem das Material schont und den Abrieb extrem minimiert.

Kajak: Der Natur vom Wasser aus nahe kommen

Alles begann mit dem banalen und anfangs subtilen Wunsch, die Natur sehr unmittelbar vom Wasser aus zu erleben.
Lesen Sie, was aus diesem Wunsch geworden ist: Über ein Sevylor Yukon, über das Convertible von Advanced Elements (hier in diesem Artikel), über das Expedition von Advanced Elements, über das AirTrek 385 von AirKayak.

Und lesen Sie und sehen Sie, was ein AdvancedFrame® so besonders macht: Lesen Sie meinen Beitrag zur Technik dieser Boote + sehen Sie mein Video dazu. Und tanken Sie Sommer, Sonne und Spaß mit meinem neuesten Video als Mittel gegen trübe Winterlaune.

Die Suche galt einem Schlauchkajak. So ein Boot geht in praktisch jedes Auto – also auch in den Kleinwagen. Und in öffentliche Verkehrsmittel – wenn auch mit einigem Aufwand. Aber: es geht. – Trotz allem: Das schönere Abenteuer findet an solchen Tagen auf dem Wasser statt… das größere Abenteuer erlebt man mit dem öffentlichen Verkehr.

Ein echter Fehlstart war 2011 zunächst ein Sevylor Yukon. Und auch wenn es gern so angepriesen wird: Das Sevylor Yukon ist kein Tourenboot. Also habe ich sogleich umgesattelt – nach nur einer Tour auf rauem See.

In Dorsten beim Kayaker-Vertrieb gab es nicht nur die passende Alternative, sondern auch gleich die Möglichkeit, das Boot „hinter dem Haus“ auf dem Wesel-Datteln-Kanal erst einmal zu testen. Die wirklichen Bewährungsproben standen dem Boot allerdings später auf Fließgewässern bevor.

AEConvert2er#totale

Mit zwei Personen unterwegs muss natürlich, außer des kleinen „Handgepäcks“, alles aufgeschnallte werden. Was aber bei diesem Bootstyp überhaupt kein Problem ist: Das Boot wird dadurch keineswegs kippelig.

Erst einmal für zwei, war das AdvancedFrame® Convertible von Advanced Elements die Wahl! Das Convertible kommt mit 2er- und 1er-Persenning daher. Man kauft ein variables Boot, das – als 1er-Kajak genutzt – eine optimal angepasste Sitzposition bietet. Auch wenn das Boot schon nach Gewicht und Größe klar für 2 Personen ausgelegt ist: Die Variabilität ist ein echter Plus-Punkt, denn bei der Möglichkeit, das Boot „auch“ als 1er-Kajak zu nutzen, hat der Hersteller nicht gemogelt und herumgepfuscht! Ist das Boot erst einmal auf dem Wasser, dann ist es ein herrlicher 1er-Kajak mit hervorragenden Fahreigenschaften, viel Stauraum (allein unter der Persenning) und satt Zuladung.

AEConvert1er#Tourstart

Als Einer genutzt, wenn man allein tourt, bedarf es eines Bootswagens (den es auch beim Kayaker Vertrieb gibt): Maße und Gewicht nötigen das bei Umtragungen ab, oder fürs Einsetzen und Ausholen. Komfortabel und nicht selbstverständlich: Wenn eine Stegrolle beim Einstieg hilft (wie hier an der Ruhr beim KVS Schwerte).

Advanced Elements bietet mit seiner Bootsreihe „AdvancedFrame®“ Paddeln für jedermann – und für (fast) jedes Gewässer. Denn mit 82 cm Außenbreite bieten die Boote sehr robuste Fahreigenschaften. Die Boote sind tatsächlich absolut unkompliziert, nachsichtig und hart im Nehmen. Man setzt auch hier den ersten Fuß voran in die Bootsmitte bzw. für den Ausstieg setzt der stützende Fuß in der Bootsmitte auf. Das beherzigt, hat man schon beim Ein- und Ausstieg ein sicheres Gefühl – und genießt das auch eine jede Fahrt hindurch: Selbst ungeübt ist man locker und entspannt unterwegs, weil man sich weder um das Boot noch um die Fahrtechnik viele Gedanken machen muss.

Andererseits, konzentriert man sich auf seinen Paddelstil und verbessert seine Technik, dann ist man nicht nur kräfteschonend, sondern – wenn man will – auch schnell unterwegs. Und das lohnt sich bei diesem Bootstyp wirklich! Denn mit den Aluminium-Bögen in Bug und Heck, die von innen die äußere Bootshaut spannen und aus den AE-AdvancedFrames richtige Boote machen, lohnt sich jeder Paddelschlag – ob nun seicht dahingleitend, weil man die Natur genießen und Tiere beobachten will, oder ob mit Kraft am Paddel gegen den Wind, gegen die Strömung oder gegen die Zeit. Diese Bootsform schneidet sich durch das Wasser, statt mit stumpfem Schlauch gegen den bloßen Widerstand zu walzen. Diese Boote stechen durch Wellen hindurch, statt sich mit stumpfem Schlauch voran von Wellen aller Größen einbremsen zu lassen.

Dabei ist der Backbone sehr behilflich, der zwar eine Sonderausstattung ist – auf die man aber nicht verzichten sollte. Der Backbone, auf den ich an anderer Stelle näher eingehe, hält das Boot auf seiner ganzen Länge so stabil wie eine Hartschale. Und genau das ist es, was das Boot so komfortabel, so treu und so zuverlässig macht. Denn Wellen nimmt das Boot nur noch in der ganzen Länge auf, was das Boot ruhiger macht. Dem langen Wellenspiel gibt sich jedes Boot (und im größeren Maßstab gar jedes Schiff) hin – die kleinen Wellen durchfährt man im Wortsinn: Der Backbone lässt es gar nicht zu, dass der Schlauch durch unterschiedlichen Andruck der Wellen gebogen wird. Von der Bugspitze über die gesamte Kiellänge bis zum Heck ist ein AE Air Frame, mit dem Backbone ausgerüstet, absolut fest.

AEConvert1er#totale

Selbstverständlich kann man auch mit dem Convertible bei schönem Wetter und seichtem Wind auf den See gehen und einfach den Sonntag genießen. Aber der richtige Spaß am Boot kommt auf, wenn ein Gegenwind von 5 oder 6 Beaufort den Paddler fordert und den Fluss oder See mürrisch erscheinen lässt. Oder wenn ein Fluss mal die eine oder andere Stromschnelle anbietet: Bis Wildwasser-Klasse 2+ ist man hier sicher und bedenkenlos unterwegs. Da muss man dann auch keine Befürchtungen haben, denn die Außenhaut ist robust und widerstandsfähig. In Stromschnellen oder am Ufer mal an Steine zu schrammen, nimmt das Boot nicht krumm und zieht sich höchstens ein paar Striemen zu. Falls sich Glas, Kachelschutt oder Metallschrott in Kleinflüssen oder bei Niedrigwasser vielleicht doch einmal nach der Bootshaut strecken, dann ist die Außenhülle erstens auch nicht gleich durch, und zweitens – wenn das doch einmal vorkäme – der Schlauch noch immer nicht getroffen. Der Schlauch selbst ist noch einmal von einem robusten Gewebe eingeschlossen, ehe es ans Gummi und an die Luft geht.

Advanced Elements bietet rundherum mit seiner Reihe „AdvancedFrame®“ richtige Boote mit ordentlichen und unkomplizierten Fahreigenschaften und ganz viel Sicherheit für die Insassen.

Wer einen Appetizer sehen möchte, klickt einfach mal hier drauf und schaut sich auf Youtube mein Video an zum Thema „Kajak fahren und Natur erleben“! – Wenn auch mit dem „Expedition“ gefahren, ist auch dieses Video interessant, nämlich in Sachen der Sicherheit und des Spaßes. Denn das Convertible ist vom gleichen Bootstyp und hat die gleichen Fahreigenschaften. Mit 4 Metern 60 fährt sich das Convertible im Vergleich zum Expedition mit 4 Metern nicht relevant anders und ist unwesentlich weniger wendig.