EF 35 mm 1:2 IS USM top APS-C-Normalobjektiv

Das EF 35 1:2 IS USM hat Canon als leichtes Weitwinkel für das Vollformat konzipiert. Für APS-C-Kameras hingegen gibt das EF 35 mm f/2 eine leicht verlängerte Normalbrennweite ab – und schneidet dabei hervorragend ab. – Als bescheiden oder beschämend für ein Normalobjektiv mag mancher die Anfangsblende von 1:2 empfinden. Jedoch… Hand aufs Herz: Wie viel Offenblende braucht man denn wirklich?

Canon EF 35 mm 1:2 IS USM – prima Normalobjektiv für APS-C-Sensoren!

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Ich möchte niemandem absprechen, eine Blende 1,4 gekonnt und kreativ einsetzen zu können. Aber ich bin mir sicher, dass die meisten eine solche Blende eher fast nie einsetzen. Und ohnehin lieber meiden, weil die Schärfentiefe oft nur ein einziges Detail klar wiedergibt. Genau an diesem Punkt frage ich mich dann, wie viel Geld man ausgeben sollte für etwas, das im Wesentlichen den Konjunktiv bedient. Nämlich, zu wissen, dass man könnte, wenn man nur wollte. Man will aber eben lieber nicht.

Hier komme ich also auf das Preis-Leistungs-Verhältnis zu sprechen. Und das bedient gerade das EF 35 mm 1:2 IS USM als Normalobjektiv für APS-C-Kameras in einer ganz herausragenden Weise!

Von Vignettierung keine Spur – auch nicht bei Offenblende. Man muss nicht viel von der Materie verstehen, um zu wissen, dass das keine schwere Übung sein sollte. Nutzt man eine Kamera mit APS-C-Sensor, dann nutzt man nur einen Ausschnitt aus dem angebotenen Bildkreis. Aber: Wer sich schon intensiver mit Objektiven befasst hat, weiß, dass das bei der vollen Blendenöffnung dennoch nicht selbstverständlich ist.

Mit unterschiedlichen Schwächen in Schärfe oder Kontrast bei weit offenen Blenden – die ich in meinem Video mit Bildmaterial untermauere – kommt das EF 35 mm f/2 bereits ab Blenden 2,8 oder 3,2 mit sehr (!) guten Ergebnissen daher. Wirklich hervorstechend ist es bei Blenden ab 4,0 und bis hinauf zu 5,6, teilweise gar bis 7,1. Durchaus abweichend von althergebrachten Faustformeln kommen ab Blende 8 schon wieder Schwächen auf – die allerdings noch nicht gleich praxisrelevant sind.

EF 35 mm 1:2 IS USM: hervorragendes Normalobjektiv mit sehr geringen Schwächen

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Auffallend ist, dass man auch bei Blenden 2,0 oder 2,2 über die gesamte Bildfläche hinweg keineswegs schlechte Resultate geboten bekommt!

Dennoch sollte man für Reproduktionen und in der Größenordnung einer Aufnahmedistanz von etwa 1 bis 2,5 m nicht unbedingt bis in die Ecken hinein das Format ausnutzen – oder wenigstens eine Blende 6,3, besser Blende 8 nutzen. Dieses beherzigt, überzeugt das EF 35 mm 1:2 IS USM als Normalobjektiv am APS-C-Sensor sogar als Reprolinse im Kunst-Metier mit Schärfe und Detailtreue. Obgleich man hier instinktiv zu einem 50-mm-Objektiv greifen möchte, mag der Platz dafür auch mal nicht reichen – und dann enttäuscht dieses 35er auch in der recht kurzen Distanz nicht mit Beulen und Verzerrungen.

Eine Naheinstellgrenze von 24 cm bekommt man – da ja an sich als Weitwinkel für das Vollformat ausgelegt – eher geschenkt als mitgeliefert. Und für „geschenkt“ sage ich erst recht: Mit unerwartet guten Resultaten! Denn schon bei Blende 3,2 wird die Bildmitte herausragend scharf abgebildet. Wo es dann zum Rand hin nicht von praktischer Relevanz ist, da darf es auch sein, dass das Objektiv auf so kurze Distanz in der Schärfe schwächelt – und im tatsächlichen Bedarfsfall doch mindestens nach einer Blende 6,3 ruft.

So viele Worte an dieser Stelle. Mehr Details gibt es in meinem Video auf Youtube zu sehen. – Kurz zusammengefasst: Als Normalobjektiv für APS-C-Kameras ist das EF 35 mm f/2.0 IS USM von Canon eine wirkliche gute Wahl bei vorbildlichem Preis-Leistungs-Verhältnis.

Und was außerdem richtig gut geht… mit dieser hervorragenden Standard-Linse.