Mit „Die schönsten Menschen“ hält Panadero Mensch und Gesellschaft den Spiegel vor – und das im Wortsinn, wo kaum etwas mit so hohen Erwartungen belegt ist wie „Schönheit“.
Am 1. April 2000 überraschte und verstörte Manolito Pepito Panadero mit seiner einfachen und geheimnisvollen Installation „Die schönsten Menschen“. Tatsächlich führt Panadero die hohe Auszeichnung in bescheidener Weise, aber wie einen Weckruf auf den Betrachter zurück.
Mit dem ihm eigenen Humor: Panadero überrascht geradezu liebevoll
Die meisten Menschen folgen einer gesellschaftlichen Definition von Schönheit. Und Wettbewerbe und Prämierungen nicht weniger als die permanente Gegenwart von Werbung konfrontieren mit einem Verständnis von Makellosigkeit, dem kein Mensch gerecht werden kann: Der Mensch schlechthin ist Zeit und Alterung unterworfen, während Models ständig neu rekrutiert werden. Und selbst, wo Senioren die Zielgruppe sind, da wird ihnen Kaufreiz abgerungen durch die Vorspiegelung, dass, Alterung zu akzeptieren, ein Selbstverschulden sei.
Mit einer großen Erwartungshaltung also öffnet ein jeder Besucher die Tür zu dem geheimnisvollen Raum, der da betitelt ist mit „Die schönsten Menschen“. Und sei es nur die Neugier, zu erfahren was der Künstler für „schön“ hält… Und dann?
Schönheit jenseits aller Definitionen: Sei nur Du selbst!
Man schaut in nichts als einen Spiegel – und findet sich selbst prämiert als einen der „schönsten Menschen“.
Selten wohl hat man über einen Panadero so herzlich und so verlässlich gelacht wie über dieses Werk. Oder besser: anlässlich dieses Werkes. Denn am meisten gelacht hat wohl ein jeder über die eigene Erwartungshaltung.
Und humorvoll wie gewohnt, tiefgründig wie gewohnt: „Biostrom„.