Es bestand gleichsam Nachholbedarf für Manolito Pepito Panadero, nachdem er in den beiden Jahren zuvor seine Plattform – den 1. April und das Ludwig Forum in Aachen – nicht hatte nutzen dürfen. Und so trat er mit gleich drei – und sehr unterschiedlichen Werken – erneut an die Öffentlichkeit.
1. April 2005: Manolito Pepito Panadero kommt mit einem Paukenschlag zurück!
Mit dem ersten der drei Werke stellt er den Kunstinteressierten auf die Probe – oder führt ihn an der Nase herum. Das kann ein jeder, der will, so sehen, wie er will:
Wandlungen
Hier tritt Panadero nicht namentlich auf, sondern „versteckt“ sich hinter Gerhard Richter – und hat lediglich die Tafeln mit 2 x 2 und mit 4 x 4 Farbfeldern ausgetauscht. Panadero benutzt ausschließlich Pastell-Töne, wo Gerhard Richter in der Anfangstafel die vier Volltöne Gelb, Rot, Blau und Grün nutzt. In der zweiten Tafel verwendet Panadero ebenfalls ausschließlich Pastellfarben, wo Richter eine wohlausgewogene Mischung bietet.
Sein zweites Werk begeisterte mit Schlichtheit und Tiefgründigkeit:
Weite Wege
Ein so banales und doch zugleich äußerst tiefgründiges Werk des Künstlers – lässt Manolito Pepito Panadero hier doch nichts aus, was in der Gegenwartskunst konzeptionell ganz üblich ist.
Auch mit diesem Werk also brilliert Panadero mit einem geschmeidigen Seitenhieb zur Kunstszene hin.
Kein Werk jedoch – nicht aus der übrigen Ausstellung und nicht im Vergleich zu den anderen Werken Panadero’s – war an diesem Tage ein solcher Publikumsmagnet, wie dieses! Und keines hat für so rege Diskussionen gesorgt:
Bahnhofsklo
Heute kennen wir gepflegte Toiletten, zumindest in größeren Bahnhöfen – und die Nutzung kostet den Euro, den der eine oder andere Punker lieber vor dem Bahnhof abschöpft. 2005 zog Panadero die Aufmerksamkeit seines Publikums mit aller Berechtigung durch die Vermittlung über das Bahnhofsklo auf sozial hochbrisante Themen. Und trotz oder gerade wegen seiner Umstrittenheit überschlug sich hier die Begeisterung der Besucher.
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