Große Werke – große Schau: 1. April 2007

„Große“ Werke kann man für Panadero’s Ausstellung vom 1 April 2007 wörtlich nehmen: Er hatte großformatig bearbeitet. Das einzig „kleine“ neben drei großen Beiträgen war der „Biostrom“, den Manolito Pepito Panadero abermals zeigte, weil er gut zum Thema passte. Oder besser: zu einem Thema.

Nachdem es nur viereinhalb Monate zuvor die große Werkschau vom 12. November 2005 gegeben hatte, waren relevante Persönlichkeiten im Hause des Ludwig Forums ein wenig dünnhäutig. Und so fiel der 1. April 2006 ins Wasser. Panadero brannte also nur darauf, wieder an die Öffentlichkeit treten zu können. … hatte er doch 2006 an sich längst eingeplant.

Große Werke: Panadero nicht nur großartig, sondern auch großformatig

Das eine große Werk, an das er mit „Biostrom“ thematisch noch einmal anknüpfte: „Q-Gas“. Panadero stellte vor dem Hause, immerhin überdacht, aus – und präsentierte sich weitere 6 Wochen lang im Straßenbild in und um Aachen herum.

An seinem „Selbst-GEFrei-verhÄNGNIS“ arbeitete Manolito Pepito Panadero über Monate hin; allein, den Globus zu schweißen, erforderte eine akribische Vorbereitung.

Sein drittes Werk dieses Tages, „Kinderträume“, ist kaum weniger groß: Eine elektronische Leiterplatte – gleichsam unter der Lupe.

Gerade hier bleibt Panadero undurchsichtig: Spielt er nur oberflächlich auf das Bauklötze-Alter des Menschen an, in dem alles einfach nur groß und spannend ist und alles die kindliche Neugier und Begeisterung weckt? Man fühlt sich beinahe bestätigt, als Panadero den kleinen Jean-Luc ganz unbedarft mit seinem Werk spielen und ihn daran räumen lässt…

Wo andere nach Luft schnappten, weil Jean-Luc gerade ein Kunstwerk zerlegte, da erfreute Panadero sich an der Begeisterung und Spielfreude des kleinen Buben.

Über Verlinkungen gibt es bald auch mehr über diese Kunstwerke zu erfahren.

Und abermals gewohnt überraschend: Panadero mit seinem „blühenden Geschäft„.

Biostrom – Licht aus Joghurt

Wie zum Beweise, dass hier technisch nicht gemogelt wurde, steht der Joghurtbecher auf einer transparenten Acrylglas-Scheibe, die wiederum außerhalb des Glasbodens nur von drei Sockeln getragen wird. Keine Kabel, keine sonstigen elektrischen Leiter. Nein, eine Stromzufuhr gibt es hier wirklich nicht!

Am 1. April 2001 zeigt Panadero erstmalig seine Glühbirne, die er aus nichts als Joghurt hell erleuchten lässt.

Thema „Biostrom“: Panadero verblüfft wieder einmal mit Witz und Esprit

Es bleibt Panadero’s Geheimnis, wie er aus handelsüblichem Joghurt immerhin so viel Energie erzeugt, dass eine kleine Glühbirne von 2,2 Volt hell leuchtet – und ununterbrochen zumindest für die Dauer der Öffnungszeit eines Tages.

(Die elektrische Kapazität von 500 Gramm Joghurt konnte im Rahmen der Ausstellungen am 1. April 2001, am 12. November 2005 sowie am 1. April 2007 leider nicht demonstriert werden.)

So gelingt es Manolito Pepito Panadero wieder einmal, dem Betrachter unwillkürlich ein Lächeln zu entlocken – bei dem es jedoch nicht bleibt. Stößt er doch mit unübersehbarem Witz und unausweichlicher Ernsthaftigkeit ein Thema an, das dereinst immerhin diskutiert wurde und heute noch ausbaufähig und nicht unumstritten ist.

„Biostrom“: amüsant Panadero’s Werk – und das Thema noch immer „ein Thema“

Ganz so einfach, wie Panadero uns das hier glauben machen will, ist es natürlich nicht mit der regenerativen Energie und dem „Biostrom“. Aber den Betrachter bringt es zum Nachdenken – und mehr soll und will Kunst nicht leisten.

Und Panadero hört nicht auf – er holt aus! Zum 1. April 2007.